Im Designmonat Graz 2022 fand ein Projekt statt, im dem mit Herz und Humor versucht wurde, das Thema Design für nicht-Design-affine Menschen ein wenig greifbarer machen. Der Begriff „Design“ wird oftmals als Oberflächlichenbehübschung gesehen. Unter „Gestaltung“ können sich Einige schon eher vorstellen, dass da noch mehr dazugehört. Trotzdem ist die weite Variation der Design-Branche für viele nicht greifbar. Dies zu ändern, die Wichtigkeit von Design hervorzuheben und inklusiver zu machen – das war die Mission der Design-Clinic.
Ausgehend von einer Idee von Eberhard Schrempf, Geschäftsführer der Creative Industries Styria, die u.a. auch den Designmonat Graz verantworten, entwickelte ich in meiner „Funktion“ als „Primarius“ gemeinsam mit ihm die Design-Clinic als eine Einrichtung, in der ästhetische und funktionelle Probleme untersucht und behandelt werden, ohne dass die Kund*innen über Nacht bleiben müssen. Die Clinic soll von Expert*innen aus verschiedenen Bereichen der Design-Branche besetzt sein, welche Erstberatung, Diagnose und Behandlung bieten. Die erste Sprechstunde ist dabei kostenlos.
Denn gute Gestaltung ist nicht nur schön anzusehen; sie hebt die Laune, sorgt für Wiedererkennung und steigert dadurch gleich das Markenimage, die Kundenzufriedenheit und das eigene Wohlbefinden.
Ab 7. Mai 2022 luden anerkannte Designexpert*innen zur kostenlosen Erstberatung und Diagnose in die „Ordination“ der Design-Clinic um Gestaltungsfragen zu „behandeln“. Angesiedelt war diese Erstaufnahme-Stelle für Design-Notfälle in der Girardigasse 1 in Graz. Eine Reihe von „Fachkräften“ empfing dort Patient*innen mit akuten oder chronischen Designproblemen – nach Vereinbarung oder in dringenden Fällen auch ohne Termin. Das Aufgabenspektrum der Design-Clinic umfasste Erstdiagnose, Untersuchung, Coaching und Behandlungsplanung größerer Designprobleme, die nicht ad hoc einer Lösung zugeführt werden konnten.
Das Fachpersonal der Design-Clinic arbeitete hier eng zusammen mit der geteilten gemeinsamen Mission, die Welt durch die Behandlung verunglückten Designs zu einem besseren Ort für Alle zu machen. Die Fachexpert*innen boten ihre Expertise in den vielseitigsten Bereichen an und deckten das weite Feld der Design-Branche ab: Interior-Design, Produktgestaltung, Möbel, Grafik, Identität & Marke, Website, öffentlicher Raum, Wayfinding, Grünraumgestaltung sowie Strategie und Coaching. Unter dem qualifizierten Fachpersonal, das Sprechstunden anbot, fand sich das Who-is-Who der heimischen Designszene.
Da die Design-Clinic sehr gut vom Publikum angenommen wurde, könnten wir uns sehr gut vorstellen, aus ihr einen Open Source-Exportschlager zu machen. Wir werden sehen!